Alle Schülerinnen und Schüler, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen möchten, werden bei uns an der Schule im Fach Werte und Normen unterrichtet.
§ 2 des Niedersächsischen Schulgesetzes setzt das Ziel, „[…] die Persönlichkeit der Schülerinnen und Schüler auf der Grundlage des Christentums, des europäischen Humanismus und der Ideen der liberalen, demokratischen und sozialen Freiheitsbewegungen“ weiterzuentwickeln.
Diesem Ziel trägt das Fach Werte und Normen in besonderem Maße Rechnung: So wird im Fach Werte und Normen der Schwerpunkt nicht auf die Vermittlung der christlichen Werte gelegt, sondern auf einen Unterricht, der philosophisch und religionskundlich geprägt ist. Dennoch werden auch im Fach Werte und Normen von den Schülerinnen und Schülern die notwendigen Kompetenzen erworben, um mit unterschiedlichen Glaubensvorstellungen und auch anderen Wertvorstellungen offen und respektvoll umzugehen.
Dies gelingt zum Beispiel durch die persönliche Begegnung in außerschulischen Lernorten, etwa durch den Besuch von unterschiedlichen Gotteshäusern, aber auch, indem die Schülerinnen und Schüler im ganz normalen Unterricht ihre eigenen Erfahrungen mit Religion einbringen.
Kinder und Jugendliche spüren auch, dass die Werte unserer Gesellschaft sich wandeln. Oftmals stellen sie sich die Frage: Handle ich richtig?
Hinzu kommt, dass Kinder und Jugendliche die Erfahrung machen, dass zwischen ihren Wertvorstellungen und den Ansprüchen anderer Menschen bzw. Gruppierungen Unterschiede bestehen können. Daraus können Konflikte entstehen. Den Orientierungsproblemen, die sich daraus ergeben und mit denen Kinder und Jugendliche häufig aufwachsen, will das Fach Werte und Normen begegnen. Daher ist der Unterricht im Fach Werte und Normen auch der Ort für Diskussionen über Wertvorstellungen und darauf aufbauende gesellschaftliche Regeln. Mit der Frage „Was soll ich tun?“ hat der Philosoph Immanuel Kant schon vor über 200 Jahren das Gebiet der Ethik beschrieben – und genau darum geht es auch im Fach Werte und Normen.