Aurelia-Wald-Gesamtschule

Aufeinander zugehen – miteinander leben – voneinander lernen

Seit nunmehr 15 Jahren wird jährlich am 15. September der „Internationale Tag der Demokratie“ begangen, der 2007 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen wurde und der seit einigen Jahren auch fest im Terminplan der AWG Uetze verankert ist.
An diesem Tag setzen sich die Schülerinnen und Schüler aller Jahrgänge aktiv mit dem Thema Demokratie auseinander.

Viele Schüler*innen des 5. Jahrgangs hatten schon zu Beginn des Tages eine recht genaue Vorstellung davon, was unter dem Begriff „Demokratie“ zu verstehen ist. Svea, eine Schülerin der 5.2, antwortete spontan: „Demokratie ist, wenn das Volk bestimmt!“ Und ihr Mitschüler Oskar ergänzte: „Normalerweise können Kinder nicht so viel entscheiden wie Erwachsene, aber in der Stammgruppe können wir ja dann auch Sachen zusammen entscheiden und sogar demonstrieren, wenn wir etwas nicht gut finden!” Ziel des Projekttages war in diesem Jahrgang die Einführung des Klassenrats, um zukünftig ganz demokratisch im Stammgruppenverband Anliegen der Gruppe besprechen zu können und gemeinsam Entscheidungen zu treffen

Der 6. Jahrgang setzte sich mit dem Thema „Mehrheiten und Minderheiten“ auseinander und führte in diesem Zusammenhang die Wahl der Stammgruppensprecher*innen durch. Dabei wurde zunächst überlegt, welche Aufgaben Stammgruppensprecher*innen haben, wie z.B. Interesse und Wünsche zu sammeln und zu vertreten.

Das Thema des 7. Jahrgangs lautete: “Eine Straße für Felddorf“. Im Rahmen dieses Planspiels diskutierten die Schüler*innen, vertreten durch vier verschiedene Interessengruppen, ob und wo eine neue Straße in und um das fiktive Örtchen Felddorf gebaut werden soll, um die Innenstadt zu entlasten. Nachdem eine Lehrkraft als Bürgermeister*in in die erste Ratssitzung eingeführt hatte, ging es richtig los und viele konnten sich mit ihrer Rolle identifizieren. „In der 7.3 gab es tolle Ideen, mit denen sich alle Parteien anfreunden konnten, dadurch war der Tag kurzweilig und angenehm“, so Torsten Steinbach, Tutor der 7.3. Und auch den Gruppen gefiel der Tag: „Politiker sein war cool, da man Sachen bestimmt hat, die dann auch so umgesetzt wurden“, äußerten die Schüler*innen.

Auch der 8. Jahrgang hatte ein Planspiel organisiert, um das Thema Demokratie spielerisch zu vermitteln. „Politik unter Palmen“ war das Motto und das Planspiel zeigte auf, wie es wäre, wenn eine Stammgruppe auf einer einsamen Insel strandet und in Kleingruppen das Überleben sichern muss. Es ging um die Organisation des Zusammenlebens, um Aufgabenverteilungen und das Regeln von Konflikten. In der Präsentations- und Reflexionsphase wurde dann herausgearbeitet, ab welchem Zeitpunkt aus Sicht der Schülerinnen und Schüler ihr Handeln politisch wurde.

Auch in diesem Jahr war im 9. Jahrgang wieder die Menschenrechtsorganisation Háwar.help e.V. vor Ort, um mit ihrem Programm LEARN to ImpACT über Armut und globale Ungleichheit am Beispiel der Textilindustrie in Bangladesh zu informieren. In Workshops und immer mit dem Lebensweltbezug im Blick forderten sie die Teilnehmer*innen dazu auf, sich kritisch mit Fragen der sozialen Gerechtigkeit in der globalisierten Welt auseinanderzusetzen und sie dadurch zu wirkungsvollen Akteur*innen in unserer Gesellschaft werden zu lassen.

„Ziviler Friedensdienst“ hieß es in Jahrgang 10, in den drei externe Referent*innen zu den Themen Krisen, Kommunikation und Konfliktlösung eingeladen waren, die jahrelange Erfahrungen in der zivilen Friedensarbeit, z.B. in Guatemala oder auf den Philippinen vorweisen konnten und das Thema dadurch in Rollenspielen, Planspielen und Power Walks auf spannende Weise vermittelten. Ergänzt wurde das Angebot durch zwei interne Workshops der Kolleg*innen des 10. Jahrgangs.

Abschließend lässt sich sagen, dass es ein gelungener Projekttag war, der das Demokratieverständnis der Schüler*innen der AWG verstärkt und sie dadurch in ihrer politischen Entwicklung gefördert hat. Dies wäre sicher ohne die vielen tollen Ideen der einzelnen Jahrgangsteams nicht möglich gewesen, die bei ihrer Planung stets ihre Stammgruppen und deren aktuelle Bedürfnisse im Blick hatten. Und auch Schulleiterin Ria Loosveld zieht ein positives Feedback: „Wenn man hört und sieht, wie motiviert sich viele Schüler*innen mit den heutigen Themen auseinandergesetzt haben und wie klar sich sogar schon viele Fünftklässler*innen positionieren können, dann macht mich das sehr stolz, weil es zeigt, dass ich an einer Schule arbeiten darf, in der man über seine eigene Meinung äußern und auch für andere einstehen kann und das entspricht ganz unserem Motto: ´Aufeinander zugehen – miteinander leben – voneinander lernen´.“