Aurelia-Wald-Gesamtschule

Aufeinander zugehen – miteinander leben – voneinander lernen

In alltäglichen Leben werden die Fächer Geschichte, Erdkunde und Politik selten voneinander getrennt betrachtet, denn sie beeinflussen sich oftmals gegenseitig. So stellte 1974 Gunnar Myrdal bereits fest, dass es keine wirtschaftlichen, soziologischen und psychologischen Probleme gibt, sondern einfach Probleme, die komplex sind. Aus diesem Grund erfolgt auch bei uns an der Gesamtschule keine klassische Trennung der drei Fächer. Sie werden gemeinsam im Fach Gesellschaftslehre unterrichtet, das heißt ein bestimmtes Thema wird immer aus allen drei Blickrichtungen, historisch, politisch und geografisch, betrachtet.

In Jahrgang 5 starten wir mit dem Thema Esskulturen. Dabei wäre doch langweilig sich nur mit den Essgewohnheiten und Tischsitten aus heutiger Zeit zu beschäftigen. Darum untersuchen wir dieses Thema im Gesellschaftsunterricht einerseits aus historischer Perspektive und beschäftigen uns dabei z.B. mit der Frage, wie sich Esskulturen im Laufe der Zeit in Deutschland aber auch in anderen Ländern verändert haben. Andererseits kann dabei auch gleichzeitig das geografische und politische Wissen gefragt sein, wenn wir uns im Unterricht beispielsweise mit Tischsitten anderer Länder auseinandersetzen und diese Länder im Atlas erst einmal suchen müssen. Damit gelingt es uns alle drei Facetten des Unterrichtsfach (Geschichte, Erdkunde, Politik) miteinander zu verknüpfen, ohne es richtig zu merken und klar voneinander zu trennen. So wird Gesellschaftslehre bei uns durchgehend dreistündig unterrichtet, mit Ausnahme von Jahrgang 5, in dem der Unterricht vierstündig ist, was uns viel Raum und Zeit für den Fächerübergriff lässt.

Neben dem klassischen Unterricht, spielt das „Herausgehen“ aus der Schule eine wichtige Rolle, denn Wissensvermittlung auf Grundlage von Büchern kann alleine nicht gelingen. Ein wichtiger Bestandteil ist daher, das Unterrichtsfach „draußen“ zu erleben und zu entdecken, z.B. durch den Besuch von Museen oder die Fahrt zur Gedenkstätte Bergen-Belsen. Regelmäßige Exkursionen sind fest in unserem Plan verankert. Zudem widmen wir uns auch außerhalb des regulären Unterrichts z.B. an Projekttagen dem Fach Gesellschaftslehre. Jedes Jahr findet der Aurelia-Wald-Tag statt, an dem sich jeder Jahrgang einen Tag lang mit dem Leben und Wirken unserer Namensgeberin auseinandersetzt. Auch in der Projektwoche in Jahrgang können die Schülerinnen und Schüler zu dem Thema „Mensch und Umwelt“ sich außerhalb des Unterrichts einbringen.

Darüber hinaus ist das Fach Gesellschaftslehre auch im Bereich der Wahlpflichtkurse vertreten. Der WPK Gesellschaft und Soziales greift, je nach Jahrgang, unterschiedliche Schwerpunkte auf. So können interessierte Schülerinnen und Schüler z.B. in der Schülerfirma ihr politisches und wirtschaftliches Wissen einbringen. Dies dient insbesondere der Vorbereitung auf die Zukunft der Schülerinnen und Schüler.                                              

Grundsätzlich besteht kein Grund zur Sorge, dass einzelne Themenbereiche zu kurz kommen, weil keine Trennung der Fächer Geschichte, Erdkunde und Politik stattfindet. Es werden alle Themenbereiche der klassischen Fächer auch abgedeckt, sodass die Schülerinnen und Schüler, wenn sie sich nach Jahrgang 10 für den Besuch der gymnasialen Oberstufe entscheiden, genauso gut vorbereitet sind, wie Schülerinnen und Schüler die ein Gymnasium besucht haben.